Studienbotschafter*innen

Mein Studium in Halle

„Wenn man in kleinen Gruppen lernt, ist auch der große Matheanteil im Physikstudium gut zu schaffen.“
Stefan Jaschik

Nach der ersten Analysisvorlesung musste ich erstmal schlucken

Direkt nach dem Abitur habe ich mit meinem Studium begonnen. Der Umzug von Dresden nach Halle, die Behördengänge und das Zurechtfinden auf dem Campus erwiesen sich zuerst als schwierig. Aber mithilfe von Eltern, Freunden und Google war es dann doch nicht so schlimm wie gedacht. Wie viele andere Physikerstsemester nahm ich an dem Vorkurs teil, der seit Jahren von Prof. Beige gehalten wird. Da wurde Bekanntes wiederholt und viel Neues gelernt, wie zum Beispiel der Raum der komplexe Zahlen, denn nach denen sucht man im sächsischen Lehrplan vergebens. 

Hochmotiviert setzte ich mich in die erste Analysisvorlesung und musste erstmal schlucken. Das mit der Mathematik würde wohl doch nicht so einfach werden. Nach und nach verstand ich aber die ganz andere Denkweise der universitären Mathematik und schließlich machte es mir auch Spaß, Sätze zu beweisen und verrückte Integrale auszurechnen.

Überrascht war ich von dem sehr familiären Verhältnis zwischen den ca. 40 Studenten in meinem Jahrgang und den Dozenten. Bei dem Kennenlernabend, den der Fachschaftsrat jedes Jahr im November ausrichtet, entwickelten sich interessante Gespräche zwischen Professoren und Studenten. Natürlich wurde auch ordentlich getrunken und getanzt.

Das erste Semester verging unglaublich schnell: Kaum war ich angekommen war schon wieder Weihnachten. Es folgte die Prüfungszeit, die nicht so schlimm war wie gedacht, und plötzlich war ich kein Ersti mehr.

Zwei Jahre später sieht mein Wochenablauf in etwa so aus:

Eine typische Woche im 5. Semester

Montag

Der Stundenplan ändert sich für mich in jedem Semester. Manchmal beginnen die Vorlesungen erst um 12 Uhr, manchmal aber auch schon acht Uhr. Dieses Mal war der Montag besonders entspannt, denn "Messtechnik" beginnt erst um eins. In dieser Vorlesung wird uns gezeigt, wie physikalische Geräte funktionieren, wie man richtig misst und Fehler abschätzt. Den ganzen Vormittag zu verschlafen, kann ich mir aber leider nicht leisten: Drei Serien (Hausaufgaben) müssen erledigt, die Vorlesungen nachgearbeitet und ein Protokoll für das Elektronikpraktikum erstellt werden.

Dienstag

Das ist mein vollster Tag. Um 8 Uhr beginnt die Festkörperphysik-Vorlesung. Es folgt die englischsprachige Vorlesung "Computational Physics". Nach dem Mittagessen haben wir Strahlenphysik, wo wir die Einflüsse von verschiedenen Strahlungsarten auf Materialien kennenlernen und am Abend schließlich noch die Übung zur Festkörperphysikvorlesung. In einer Übung werden die Serien von den Studenten vorgerechnet, die in der letzten Woche zu erledigen waren.

Mittwoch

Auch dieser Tag startet für mich um 8 Uhr mit der Quantenmechanik-Übung. Gleich darauf folgt die entsprechende Vorlesung. Nach der Mittagspause geht es mit dem medizinischen Fach für dieses Semester weiter: Strahlenphysik. Während des gesamten Studiums haben Medizinphysiker immer ein medizinisches Nebenfach im Stundenplan. Anatomie im ersten, Biochemie im zweiten, Physiologie im dritten und vierten sowie Strahlenphysik/-medizin im fünften und sechsten Semester. Der Mittwoch endet mit einer weiteren Festkörperphysikvorlesung.

Donnerstag

Zwei Stunden länger schlafen muss auch mal sein - der Donnerstag beginnt für mich erst um 10 mit der zweiten Quantenmechanikvorlesung. Nach einer verlängerten Mittagspause habe im 13 Uhr noch das Computational Physics - Seminar, bei dem wir physikalische Probleme numerisch lösen. CP momentan mein Lieblingsfach. Deswegen habe ich mich auch entschlossen, eine Bachelorarbeit zu schreiben, die in diese Richtung geht.

Freitag

Freitags habe ich keine Veranstaltungen. Trotzdem gehe ich natürlich in die Uni, um Serien zu lösen, Protokolle zu schreiben oder mich ein bisschen in das Bachelorthema einzulesen.

Am Wochenende habe ich meistens Basketballspiele oder bin als Schiedsrichter unterwegs. Halle bietet nämlich auch eine Vielzahl an Sportvereinen. (Es gibt allein sechs Basketballvereine) 

Wer erst einmal in eine Sportart reinschnuppern möchte, kann zu günstigen Beiträgen oder sogar kostenlos Sportkurse des Unisportzentrums belegen.

Weitere Infos zu meinem Studiengang findest du hier!

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