Gerade sitze ich an meiner Bachelor-Arbeit, welche ich in meinem Studienfach BLIK schreibe, und möchte euch einen kleinen Einblick in ein paar meiner Gedanken geben, welche auch medienwissenschaftliche Fragestellungen aufwerfen. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit E-Mail-Adressen unter Kontaktanzeigen und muss mich daher – zur Hinleitung meiner persönlichen Forschung – im Theorie-Teil meiner Arbeit auch noch einmal theoretisch mit eben diesen auseinandersetzen.
Wie unterscheiden sich Mail und Post-Adresse?
Im Unterschied zur analogen Post-Adresse gibt die E-Mail-Adresse nicht etwa Name, Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Stadt der zu kontaktierenden Person an, sondern kann bei ihrer Erstellung über einen E-Mail-Dienst in Teilen eigenständig frei gewählt werden. Festes Merkmal ist dabei das charakteristische und global zu verstehende @-Zeichen. Doch während in den letzten Jahrhunderten das Adressieren die genaue Angabe eines Ortes benötigte, hat sich dies in der Mail-Adresse aufgelöst.
Der Mensch, der Ort und die Kontaktanzeige
Die Revolution der E-Mail-Adresse ist damit auch die Loslösung von Sender und Empfänger von einem Ort, ausgelöst durch die Nicht-Verortung des Internets, welches zu einer neuen, eigenständigen Selbstverortung führt. Damit wird im Internet die Person an sich zum Ort, welcher über die Abrufbarkeit via verschiedener Endgeräte variabel ist. Und doch lässt sich beobachten, dass der Mensch stark durch die Verortbarkeit seiner Person über eine Postadresse geprägt ist, nennen doch viele, auch aus Gründen der Vermittlung einer gewissen Seriosität ihren Klarnamen oder ihre Heimatstadt. Doch in der Kontaktanzeige schafft die E-Mail-Adresse zudem die Möglichkeit der Selbstinszenierung oder auch der Übermittlung möglicher geheimer Botschaften an den Wunschpartner.
Überlegt einmal selbst: Wie sieht eure E-Mail-Adresse aus?