Ha An Tran
Ich will wissen, wie Neugier wächst.
Ich studiere Deutsch, Mathematik und Englisch für Lehramt an Grundschulen und bin Studienbotschafterin für Lehramt und Pädagogik.

Darum Halle
Darum HalleMit der Mehrsprachigkeit ins Lehramtsstudium
Bereits in der Schulzeit habe ich bemerkt, dass ich ein großes Interesse für Sprachen entwickelt habe. Ich bin nämlich bilingual aufgewachsen! Zu Hause spreche ich mit meinen Eltern vietnamesisch und im Alltag, deutsch. So fiel es mir leicht Englisch und Französisch in der Schule zu lernen, weil die Mehrsprachigkeit schon immer ein Teil meines Lebens war. Diesen Aspekt wollte ich dann auch in meinem Berufsleben mitnehmen.
Am Anfang stand für mich der Plan fest, Dolmetscherin zu werden. Doch in einem Schulpraktikum habe ich festgestellt, dass die Arbeit mit den Kindern, eine sehr große Bereicherung für mich war. Selten sieht man eine Lehrkraft mit Migrationshintergrund. Als Schülerin hat mir dieses Vorbild gefehlt. So wuchs in mir der Wunsch, anderen Kindern mit Migrationshintergrund zu zeigen, dass alles im Leben möglich sein kann, wenn man es möchte! Vor allem habe ich in der Primarstufe viel Freude darin empfunden, den Schüler*innen die Grundbausteine für das Leben zusammen zu legen. Da mir der Aspekt der Mehrsprachigkeit wichtig war, lag meine Fächerwahl bei Deutsch und Englisch.
Als ich dann mein Abitur in den Händen halten durfte, habe ich mich sofort nach Universitäten umgeschaut, die Lehramt an Grundschulen mit der Fächerkombination Deutsch und Englisch anbieten. Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass bei Grundschullehramt, auch die Mathematik Pflicht ist! Am Anfang hat mich das sehr verunsichert, weil ich während der Schulzeit auch meine Schwierigkeiten mit Mathe hatte. Jedoch wollte ich den Versuch einmal wagen! Mir war es auch wichtig gewesen, eine Großstadt auszusuchen die nicht zu weit, aber auch nicht zu nah an meiner Heimat lag. Ich wollte nach der Schule ganz von vorne anfangen – neue Stadt, neue Menschen, ein neuer Lebensabschnitt. Zur engeren Auswahl kamen Halle oder Leipzig für mich in Frage. Schlussendlich entschied ich mich für die Uni Halle, weil ich tatsächlich vom Universitätsplatz sehr beeindruckt war. Die Mischung aus der Moderne (z.B. das Auditorium Maximum, der größte Hörsaal der Universität) und Tradition (das Löwengebäude) hat meinen Vorstellungen entsprochen, wie das Studieren auf einen Campus wohl aussehen könnte.
Nach der Annahme meines Studienplatzes habe ich mich sofort auf die Suche nach Wohnungen gemacht. Dabei bin ich im Internet auf eine 1-Raum-Wohnung in der Altstadt gestoßen, die mir auf den ersten Blick sofort gefallen hat! Ich hatte viel Glück gehabt, denn sehr schnell erhielt ich auch eine Zusage für die Wohnungsbesichtigung. Noch am selben Tag durfte ich dann auch schon einziehen!!
Schaut unbedingt bei unserem Welcome-Portal für Studienanfänger*innen vorbei! Dieses hat mir als Ersti sehr viel geholfen, mich auf die Orientierungstage vorzubereiten (z.B. Einführungsveranstaltungen, Beratungsangebote oder Immatrikulationsfeier): https://www.ich-will-wissen.de/fuer-studienanfaengerinnen/.
Mein Studium
Mein Studium„Ich studiere alles!“
Neben meinen Fächern Deutsch, Mathe und Englisch, gehört auch ein Grundlagenstudium im Bereich Pädagogik und Psychologie dazu – kurzgefasst: Ich studiere alles! An der Uni Halle wird beim Lehramtsstudium auch viel Wert daraufgelegt, nicht nur die Studierenden in der Fachwissenschaft auszubilden, sondern auch in der Didaktik (die Lehre vom Lehren und Lernen). Wir eigenen uns nicht nur das Wissen an, sondern lernen auch einen Unterricht zu planen und zu begründen!
Ein großer Vorteil beim Lehramtsstudiums ist es, dass man seinen eigenen Stundenplan erstellen kann! Im 1. Semester ist mir sofort aufgefallen, dass vieler meiner Vorlesungen, Seminaren und Tutorien an den verschiedensten Campusstandorten in Halle verteilt waren, weil meine Fächerkombination bunt gemischt ist. Dadurch konnte ich schnell Anschluss zu anderen Menschen finden – und zwar nicht nur aus meinem eigenen Studiengang, sondern auch aus den Geistes- und Naturwissenschaften.
Mein Stundenplan
Die meiste Zeit verbringe ich bei den Franckeschen Stiftungen, weil ich dort vieler meiner Vorlesungen, Seminare und Tutorien im Bereich der Grundschuldidaktik habe. Doch es kommt häufig vor, dass ich zwischen meinen Veranstaltungen auch immer wieder den Campusstandort wechseln muss. Mal bin ich beim Steintor-Campus (Seminare in Germanistik oder Anglistik/Amerikanistik), auf dem Universitätsplatz (Vorlesungen in Psychologie und Mathematik) oder beim Heide-Campus (Tutorien in Mathematik). Aber keine Angst! Die Straßenbahnverbindungen sind sehr gut getaktet, sodass man auch pünktlich zur nächsten Veranstaltung kommen kann.
Montag
- 8:00 - 9:30 Uhr (zweiwöchentlich): Elemente der Mathematik II – Übungsgruppe
Die Angst vor der Mathematik kann ich sehr gut verstehen. Aber ihr seid da nicht alleine! In dieser Übungsgruppe setzt ihr euch mit den Inhalten der Vorlesung nochmal auseinander und übt zusammen mit euren Kommiliton*innen an den Aufgaben. Bei Fragen könnt ihr euch immer bei den jeweiligen Dozierenden oder Tutor*innen melden, die die Übungen leiten. - 10:15 - 11:45 Uhr: Content and Language Integrated Learning in the classroom
Hier wird euch eine Methode präsentiert, die euch beibringt wie ihr Sachfächer in einer Fremdsprache (in diesem Falle natürlich Englisch) lehren könnt. In Zusammenarbeit mit der Schule ‘August Hermann Francke‘ und der ‘Evangelische Grundschule‘ in Halle, werdet ihr an dem Projekt ‘School Gardening Day‘ teilnehmen. In 4-er Gruppen plant ihr zusammen euren eigenen Unterricht mit den Fächern Schulgarten und Englisch in Kombination! - 12:15 - 13:45 Uhr: Facetten der Schuleingangsphase – Digitale Entdeckerwerkstatt einer BNE/Globales Lernen
In einer Gruppenkonstellation, erstellt ihr eine digitale Entdeckerwerkstatt für die Schüler*innen der ‘August Hermann Francke‘. Auf einer spielerischen Weise, sollen den Kindern mit analogen sowie digitalen Lehr- und Lernmaterialien, die 17 Ziele der ‘Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)‘ nähergebracht werden. - 14:15 - 15:45 Uhr: Topic-based language learning
Dienstag
- 8:00 - 10:00 Uhr: Didaktik der Arithmetik – Vorlesung
- 14:15 - 15:45 Uhr: Einladung ins Mittelalter
- 16:15 - 16:45 Uhr: Grundlagen der Altgermanistik – Tutorium
Mittwoch
- 8:15 - 9:45 Uhr: Elemente der Mathematik II – Vorlesung
- 14:15 - 15:45 Uhr: Lebenswelten und Sozialisation von Kindern und Jugendlichen
Donnerstag
- 8:15 - 9:45 Uhr: Allgemeinpsychologische Grundlagen für angehende Lehrer*innen – Modul 1
- 8:15 - 9:45 Uhr: Materialgeleitetes Lernen in der Schuleingangsphase
Hier geht ihr in die Lernwerkstatt und baut dort eigene Instrumente, dir ihr später auch mit den Schüler*innen zusammen machen könnt! Die Handfertigkeit sowie die Kreativität der Kinder sollen durch das Werken und Musizieren von eigenen Instrumenten gefördert werden. Um das auch in der Praxis zu beobachten, werdet ihr beim ‘Lindenblütenfest‘ einen kleinen Stand haben, an dem ihr die Instrumente mit den Kindern (unter eurer Begleitung) zusammenbaut. - 10:15 - 11:45 Uhr: Autorin, Übersetzerin, Frauenrechtlerin: Malwida von Meysenbug
In der Germanistik werdet ihr nicht nur Literatur lesen! Das Seminar ‘Autorin, Übersetzerin, Frauenrechtlerin: Malwida von Meysenbug‘ bietet euch die Möglichkeit, das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar zu besuchen. Dort kann man sich originale Handschriften von verschiedenen Autor*innen (wie Malwida von Meysenbug) oder auch die aktuellen Ausstellungen anschauen (z.B. die Manuskripte zu Goethes Faust). - 12:15 - 13:45 Uhr: Didaktik der Arithmetik – Seminar
- 14:15 - 15:45 Uhr: LSQ-B: Exklusive Körper, inklusive Schulen? Perspektiven köper(un)sensibler Pädagogik
Das LSQ-Modul ist eine Schlüsselqualifikation, die alle Lehramtsstudierende absolvieren. Den Teil A (Kommunikation) habe ich bereits schon im vorherigen Semester besucht. Ihr lernt eure Stimme richtig im schulischen Alltag anzuwenden – schließlich ist es das wichtigste Instrument einer Lehrkraft! Als Studierende solltet ihr unbedingt das Angebot des Stimmchecks ausnutzen! Die Vereinbarung eines Termins ist kostenlos: https://www.zlb.uni-halle.de/zentrum/bereiche/kommunikation/stimmcheck/. Im Teil B (Heterogenität und Inklusion) wird der Fokus beispielsweise auf verschiedene Differenzkategorien, Behinderung und sozialen Teilhabe gesetzt.
Wie ihr sehen könnt, habe ich morgens zwei Veranstaltungen gleichzeitig. Doch das ist kein Problem für mich, denn die Vorlesung zu ‘Allgemeinpsychologische Grundlagen für angehende Lehrer*innen‘ wird aufgezeichnet und es herrscht dort keine Anwesenheitspflicht! So kann ich ohne Bedenken zu meinem anderen Seminar gehen. Es ist aber wichtig, die verpasste Vorlesung auch nachzuholen, weil man sonst nicht mehr mit dem Stoff hinterherkommt. Dafür gehe ich gerne in die Steintor-Bibliothek, um mir die Inhalte nochmal in Ruhe anzuschauen.
Freitag
- 10:15 - 11:45 Uhr: Grundlagen der Altgermanistik – Seminar
- 12:15 - 13:45 Uhr: Kafka? Lesen!
Leben und Freizeit
Leben und FreizeitWenn man mich nicht in der Bibliothek beim Lernen findet, so kann man mich sehr oft in den Mensen oder in den schönen Cafés in Halle wiedertreffen (beispielsweise Café Kuckhoff oder Ludwig)! Nicht nur leckeren Kuchen gibt es, sondern auch in der Kleinen Ulrichstraße (auch Kleine Ulli) sind viele Restaurants dort angesiedelt, die einen Besuch wert sind.
Ich kann jedem Studierenden an der Uni Halle empfehlen, auf das Schwarze Brett zu schauen, denn dort gibt es viele Anzeigen zu bevorstehenden Veranstaltungen oder verschiedenen Treffen, an denen man teilnehmen kann! Darüber bin ich auch auf das Buddy-Programm des International Office gestoßen. Dieses ist ein Engagement für Studierende, die die Ankunft und das Einleben von internationalen Studierenden (die nach Halle kommen) unterstützen möchten! Im 4. Semester habe ich eine Studentin aus Südkorea betreut, die auch Grundschullehramt studiert. Wir konnten uns nicht nur über das Studium austauschen, sondern ich hatte auch die Möglichkeit bekommen, mein Englisch mehr zu verfestigen und über ihre Kultur zu lernen. Diese Erfahrung hat mich wirklich geprägt! Mehr Infos findet ihr hier: https://www.international.uni-halle.de/international_office/students/hallesche_studierende/international_engagieren_-_mlu_m/buddy_programm/.
Sehr häufig liebe ich es auch mit meinen Freunden durch die Stadt zu laufen. Dabei stöbern wir immer bei dem Bücherbasar, welcher beim Alten Markt liegt. Bücher, DVDs, CDs und Schallplatten – für jedem ist etwas dabei! Unter anderem bietet sich das Unikino für alle an, die gerne Filme schauen! Jeden Donnerstag (während der Vorlesungszeit) ist es möglich, sich für einen günstigen Preis neue Filme oder auch Klassiker im AudiMax anzugucken. Lohnt sich!
Ansonsten gehe ich immer zur Ziegel- oder Würfelwiese um einen Spaziergang mit meiner besten Freundin zu machen oder einfach die frische Luft zu genießen. Nach meinen Seminaren besuche ich auch gerne das Spielhaus bei den Franckeschen Stiftungen. Dort kann man sich etwas zu trinken holen und verschiedene Brettspiele ausleihen, die ihr mit euren Freunden zusammen austesten könnt.
Eure Frage an Ha An
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