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Isabel Pfeifer

Mythos Kunstgeschichte - Ein Studiengang der Kontroverse

Sätze wie "Kunstgeschichte ist doch nur brotlose Kunst!" hört man leider öfter mal als Student der Kunstgeschichte. Aber wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter?

Wenn ihr euch für das Studium der Kunstgeschichte interessiert oder gegebenenfalls schon eingeschriebener Student seid, dann ist euch bestimmt auch schon mal der ein oder andere Mythos über den Weg gelaufen. Ein paar der „Klassiker“ werde ich euch heute vorstellen um endlich Klarheit darüber zu schaffen, auf was ihr euch gefasst machen müsst, wenn ihr euch für den Studiengang entscheidet.

 

„Kunstgeschichte ist doch nur brotlose Kunst!“

Leider denken viele Leute, dass man mit Kunstgeschichte keine beruflichen Perspektiven hat, im Gegensatz zu den Medizin oder Lehramt-Studenten, die auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Doch tatsächlich stimmt das nicht so ganz.

Natürlich erlernt man keinen klar vorgegeben Beruf, aber dennoch entwickelt man im Laufe seines Studiums eine gewisse Eigenständigkeit sowie eine schnelle Informationsverarbeitung und eine gewandte Ausdrucksweise. Solche „Soft Skills“ sind wahre Türöffner, die euch später einen Vorteil in der Arbeitswelt verschaffen werden. Darüber hinaus solltet ihr offen und flexibel sein, denn ihr werdet im Studium sehr viele verschiedene Berufsmöglichkeiten kennenlernen. Von Denkmalpflege über Journalismus bis hin zum Tourismusbereich (Stadt/Reiseführer), ist alles möglich. Außerdem habt ihr die Chance, euch über Praktika oder Nebenjobs zu spezialisieren. Das kann ich euch wirklich nur ans Herz legen, denn nur so könnt ihr eure persönlichen Stärken und Schwächen herausfinden.

Also verzweifelt nicht, sondern betrachtet es aus einem anderem Blickwinkel: Je „breiter“ der Studiengang, desto mehr Optionen habt ihr um in andere Berufe reinzuschnuppern.   

 

„Im Studium wird man sich auch kreativ künstlerisch betätigen.“

Tut mir leid euch da enttäuschen zu müssen, aber nein.

Wir wälzen tatsächlich „nur“ Bücher, schreiben Hausarbeiten oder gehen ins Museum, um uns die Werke anderer Künstler anzuschauen. Praktische Anteile wie Zeichnen oder allgemein das eigene Gestalten künstlerischer Arbeiten sind dagegen nicht vorgesehen. Solltet ihr stärker an solchen kreativen Aspekten interessiert sein, wäre zu raten, über ein Studium der Kunstpädagogik oder den Weg an andere Institutionen (Fachhochschulen für Design; Kunstakademien etc.) nachzudenken.

 

„Zur Not kannst du ja immer noch Kunstlehrer an einer Schule werden.“

Hier lautet die Antwort „jain“. An sich befähigt das Studium der Kunstgeschichte nicht dazu, den Beruf eines Kunstlehrers zu ergreifen. Schließlich gibt es dafür Lehramt-Studiengänge, die extra für diese Tätigkeit ausgerichtet sind. Jedoch, zu Zeiten des enormen Lehrermangels, bin ich mir nicht sicher wie hoch die Chance ist, als Quereinsteiger der Kunstgeschichte an einer Schule eingestellt zu werden. Schließlich geht das bei anderen Fächern auch. Natürlich fehlen einem dann wichtige Qualifikationen (Didaktik etc.) die man nachholen müsste. In solch einem speziellen Fall würde ich mich aber lieber an die jeweiligen Auskunftsstellen wenden.

 

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