Studienbotschafter*innen

Paulina Wieland

Ich will wissen, was logisch ist.

Ich studiere Chemie und Mathematik für Lehramt an Gymnasien und bin Studienbotschafterin für Zahlen, Muster und Strukturen

Paulina schreibt eine mathematische Formel an eine Tafel.

Darum Halle

Darum Halle

Auch Umwege führen ans Ziel

Ich bin in einem Ort in der Magdeburger Börde aufgewachsen und habe 2021 mein Abitur in Wanzleben gemacht. Von diesem Zeitpunkt an stellte sich für mich und für viele meiner Mitschüler*innen die Frage, wo es uns danach hin verschlägt. Ich war eigentlich immer diejenige mit einem Plan gewesen: Ich werde Lehrerin, da es, seit ich denken kann, mein Traumberuf ist. Ich habe mir sogar in der Grundschulzeit nachmittags Matheaufgaben ausgedacht. Aber in der Oberstufe hat sich mein Interesse für Naturwissenschaften, welches sich auch in meinen Leistungskursen widerspiegelte, gefestigt. Ich habe gemerkt, dass ich gerne alle Naturwissenschaften studieren und gleichzeitig Menschen helfen wollte. Dadurch kam ich zu den Entschluss, mich für das Pharmaziestudium zu bewerben. Ich erhielt von der Uni Halle als erstes eine Zusage und da die Uni auch noch nah an meiner Heimat ist, fiel meine Wahl auf Halle. Diese Entscheidung war und ist es immer noch goldrichtig, denn Halle ist keine Riesenstadt, sodass ich mich auch als Dorfkind hier sehr wohlfühle. Die Atmosphäre ist sehr angenehm und Halle ist darüber hinaus eine Stadt mit einem breiten Angebot an Kultur, Parks und Freizeitaktivitäten. Die Magdeburger Börde wird immer meine Heimat sein, aber in Halle habe ich ein zweites Zuhause gefunden.

Als ich in meinem Pharmaziestudium mein erstes Praktikum, fachsprachlich Famulatur genannt, im Krankenhaus machte, merkte ich ziemlich schnell, dass ich in dem Beruf nicht glücklich werde. Ich habe mich fehl am Platz gefühlt und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, überwiegend im Büro zu arbeiten. Zudem merkte ich immer mehr, dass die Matheaufgaben und die Chemiepraktika mir am meisten Spaß gemacht haben. Also fing ich an darüber nachzudenken, in welchen Beruf ich sozial tätig sein kann, aber zeitgleich mein Interesse für Chemie und Mathe ausleben kann. Da ich während meiner Schulzeit meinen Freunden gerne bei Verständnisproblemen in den beiden Fächern geholfen habe und ich nach dem Abitur Nachhilfe gegeben habe, habe ich mich wieder auf meinen Traumberuf aus Kindheitstagen zurückbesinnt – das Lehramtsstudium!

So habe ich mein Studium gewechselt und blieb in Halle, da mir die Stadt zunehmend ans Herz gewachsen ist und ich hier meine beiden Fächer gleichwertig studieren kann, das heißt meine Fächer habe ich gleich viel im Studium ohne ein Fach zu bevorzugen. Zudem hat Halle einen sehr guten Ruf in der Lehrer*innenausbildung und ich finde, dass das System des Staatsexamens, welches hier für Lehramt angeboten wird, am besten zu mir passt. Diese Entscheidung habe ich zu keinem Zeitpunkt bereut, denn ich bin von der ersten Minute an glücklich mit meinem Studium. Ich habe somit gelernt, dass man auch mit Umwegen ans Ziel kommt und dass ein Wechsel keineswegs schlimm ist. Es zeigt vielmehr, dass man herausgefunden hat, was einem guttut und man an Reife hinzugewonnen hat.

Mein Studium

Mein Studium

Du bist nicht allein im Studium

Wenn mich die Leute fragen, was ich studiere, kriege ich oft sehr erschrockene Reaktionen zu sehen. Viele sagen, dass die Kinder immer schlimmer werden oder fragen mich, warum ich ausgerechnet die unbeliebtesten Schulfächer ausgesucht habe. Doch ich erwidere immer, dass ich mich genau wegen dieser Reaktionen bewusst für diese Fächer entschieden habe. Ich möchte, dass die Meschen die Angst vor Chemie und vor allem vor dem „Hassfach“ Mathe verlieren. Man muss Mathe nicht gleich lieben, aber es ist mein Ziel, dass die Leute die Faszination hinter diesem Wissensgebiet verstehen lernen und offener demgegenüber sind.

Mathematik ist viel mehr als nur irgendwelche Formeln und Rechenwege auswendig zu lernen. Es geht darum das Prinzip dahinter zu verstehen und diese Logik auch auf andere Bereiche übertragen zu können, um Probleme zu lösen. Denn ohne Mathematik würde unser Leben nicht so reibungslos funktionieren oder warum können wir auf jede Frage, die wir googeln, gleich die richtige Antwort finden oder warum können unsere Brücken so viel Gewicht aushalten ohne zu brechen. Hinter diesen Tatsachen und hinter vielen weiteren Dingen steckt die Mathematik. Hinter der Mathematik verbirgt sich also vielmehr als nur das Lösen einer Sachaufgabe aus einem Buch.

Wer Mathematik studiert, muss sich aber bewusst sein, dass das Studium sehr viel Selbstdisziplin und Zeit erfordert, denn jede Woche müssen Übungszettel abgegeben werden. Zudem entwickelt man im Laufe der Zeit eine hohe Stress- und Frustrationstoleranz, denn nicht jede Aufgabe wird einfach zu lösen sein. Die Übungsserien und die angeschlossenen Übungen helfen aber, um den Vorlesungsstoff besser zu verstehen. Die Atmosphäre in den Übungen ist sehr angenehm, da wir in überschaubaren Gruppen und in engem Austausch mit unserem Übungsleiter*innen lernen.
Dabei ist es auch wichtig zu wissen, dass wir nicht alleine durch das Studium müssen, unsere Kommiliton*innen sitzen im selben Boot wie wir und zusammen macht das Lösen der Übungen viel mehr Spaß. Eine gute Gelegenheit solche Weggefährten kennenzulernen, ist der Mathetreff und der Mathevorkurs. Beim Mathevorkurs kannst du vor Beginn deines Studiums deine Mathekenntnisse etwas auffrischen. Außerdem: Hab keine Scheu Fragen zu stellen, unabhängig ob du deine Kommiliton*innen, erfahrenere Student*innen oder deine Dozent*innen wiederholt mit Fragen löcherst! Denn es ist wichtig, dass du den Stoff verstehst und darüber hinaus freuen sich die Anderen, wenn sie dir weiterhelfen können.

Mein Stundenplan

Ich gebe dir einen Einblick in meinen Stundenplan aus meinem ersten Semester. Dieser ist sehr voll, da man am Anfang des Studiums sehr viele Grundlagen lernen muss. Einer meiner Dozent*innen hat es mal so zu uns formuliert: „Mathematik ist wie eine neue Sprache zu lernen“.
Da ich Mathematik und Chemie auf Lehramt studiere, sind hier nicht nur Matheveranstaltungen aufgelistet. Generell werden deine meisten Veranstaltungen am Heide-Campus stattfinden, weshalb ich den Ort im Stundenplan nicht weiter mitaufführen werde.

Montag

  • 10:15 - 11:45 Uhr: Übung „Experimentalphysik“
  • 12:15 - 13:45 Uhr: Vorlesung „Analysis I“
    Analysis und Lineare Algebra sind die Grundvorlesungen im Mathestudium und in allen anderen mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen. In diesen Vorlesungen werden elementare Grundlagen wie Rechnen mit Matrizen, Gruppenstrukturen, Differentialrechnung und viele weitere wichtige Definitionen sowie Sätze beigebracht. Wir werden mit der Mathesprache (Notationen) vertraut gemacht.
  • 14:15 - 15:00 Uhr: Vorlesung „Allgemeine Chemie“

Nach der Chemievorlesung gehe ich mit meinen Kommiliton*innen in den „Mathe-Treff“, um die Analysis-Übungsserie zu lösen. Dort können wir älteren Student*innen Fragen stellen und zusammen mit Süßigkeiten (die gehören zum Mathetreff dazu) über die Aufgabenstellungen rätseln.

Dienstag

  • 12:15 - 13:45 Uhr: Vorlesung „Lineare Algebra“ und zeitgleich Vorlesung „Allgemeine Chemie“
    Hier entscheide ich mich jede Woche, zu welcher Vorlesung ich gehe. Meistens gehe ich aber zur Mathevorlesung, da in der Chemievorlesung mehr Stoff erklärt wird, welchen ich besser selbstständig erarbeiten kann.
  • 14:15 - 16:30 Uhr: Vorlesung „Experimentalphysik“

Nach der Physikvorlesung gehe ich wieder mit meinen Kommiliton*innen in den „Mathe-Treff“, aber diesmal lösen wir die Lineare Algebra-Übungsserie.

Mittwoch

  • 8:15 - 9:45 Uhr: Vorlesung „Analysis I“
  • 10:00 - 14:00 Uhr: Mit meinen Kommiliton*innen fahre ich zu den Frankeschen Stiftungen, wir quatschen und bearbeiten die restlichen Übungsaufgaben.
  • 14:15 - 15:45 Uhr: Vorlesung „Einführung in die Erziehung und Schulpädagogik“
  • 16:15 - 17:45 Uhr: Seminar „Lehrer*innenhandeln und Unterricht“

Donnerstag

  • 8:15 - 9:45 Uhr: Übung zur Vorlesung „Lineare Algebra“
    Hier wird der Stoff der Vorlesung anhand von Aufgaben vertieft und das neue Übungsblatt wird besprochen. Das Lösen der Übungsserie ist nicht mit dem zeitlichen Umfang von Hausaufgaben aus der Schule vergleichbar, denn ich kann auch schon mal sechs oder mehr Stunden pro Woche daran sitzen, was aber völlig normal ist.
  • 10:15 - 11:45 Uhr: Vorlesung „Lineare Algebra“
  • 12:15 - 13:45 Uhr: Übung zur Vorlesung „Analysis I“
  • 14:15 - 15:45 Uhr: Seminar „Allgemeine Chemie“
  • 16:15 - 17:45 Uhr: Tutorium zur Veranstaltung „Allgemeine Chemie“
    Die Teilnahme ist freiwillig, aber sehr zu empfehlen gerade am Anfang des Studiums, da der Stoff nochmal vertieft wird.

Freitag

Jetzt ist Wochenende, aber meine Übungsserien und die Vorbereitung sowie Nachbereitung meiner Seminare, Vorlesungen und Übungen darf ich dabei nicht
vergessen.

Natürlich nutze ich die Gelegenheit auch gern, um über das Wochenende in die Heimat zufahren.

Leben und Freizeit

Leben und Freizeit

Das Studium ist ein neuer Lebensabschnitt mit neuen und vielleicht auch alten Weggefährt*innen. Als ich nach Halle kam, war ich nicht ganz alleine in einer neuen Stadt, da ein paar von meinen Schulfreund*innen auch in Halle ihr Studium begonnen haben. Natürlich unternehme ich noch viel mit diesen Freunden, aber ich habe auch sehr schnell Anschluss in meinem Studium gefunden, trotz meiner Bedenken am Anfang Kontakte zu knüpfen. Du musst immer daran denken, dass du nicht alleine in dieser Situation bist, denn es geht deinen Kommiliton*innen genauso. Nutz am besten den Mathevorkurs oder andere Einführungsveranstaltungen am Institut, um Kontakte zu knüpfen! Außerdem kann ich dir auch empfehlen vorher mal auf Facebook vorbeizuschauen. Dort habe ich zum Beispiel eine enge Freundin kennengelernt.

Als ich meine Studienplatzzusage bekommen habe, kam zeitgleich auch die Zusage für ein Wohnheimplatz bei mir Zuhause an. Somit habe ich meine erste eigene und auch bezahlbare Einzimmerwohnung bezogen. Die Wohnung ist in der Nähe vom Heide-Campus, sodass ich kurze Wege zur Uni habe, was sehr praktisch ist.

Halle bietet auch eine große Auswahl an Clubs an. Aber ich gehe beispielsweise nicht so gerne feiern, darum verbringe ich auch gerne meine Abende in Restaurants oder Bars, welche Halle in großer Vielzahl zu bieten hat. Oder du machst einfach einen gemütlichen Spieleabend, gehst ins Kino, auf die Peißnitz, zum Schwarzlicht 3D-Minigolf oder zum Keramikmalkurs.

Um den Kopf vom ganzen Lernen freizubekommen, bietet es sich super an verschiedene Sportkurse beim Unisportzentrum auszuprobieren. Dort ist von Akrobatik über Fußball bis zum Zumba alles dabei. Ich selber habe bisher Dance Fitness, Pilates und Badminton ausprobiert. Die Preise sind sehr studentenfreundlich und falls doch nicht das Richtige dabei ist, kannst du es innerhalb der ersten drei Wochen problemlos kündigen.

Unser Blog
Wie studiert es sich an der Uni Halle und was hat Halle (Saale) als Stadt alles zu bieten?
Das und vieles mehr erfahrt ihr in unserem Blog.

Eure Frage an Paulina

Ihr habt noch mehr Fragen zum Studium an der Uni Halle? Dann schreibt einfach eine Nachricht:

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