Foto: Hier siehst du einen Kolben am Rotationsverdampfer. Der Kolben rotiert, damit die Flüssigkeit in Bewegung bleibt und sich vermischen kann. Es ist auch Vakuum angelegt, wodurch enthaltendes Lösungsmittel entweichen kann. Zurück bleibt ein schönes farbiges Produkt.
Heute hab ich wieder etwas #Labor-Talk für dich. Meine Freundin Julia forscht für ihre Diplomarbeit in der organischen Chemie und beschäftigt sich mit cytotoxischen Verbindungen aus Stevia. Cytotoxizität (cyto = Zelle, toxisch = schädigend) ist die Fähigkeit einer chemischen Substanz Zellen und Gewebe zu schädigen. Diese Schädigung führt häufig zum Zelltod. Diese Eigenschaft wird in der Krebstherapie angewandt. Ausgangsstoff ihrer Forschung ist Stevia. Andere Diplomant*innen nutzen Salbei oder Oliven.
Diese Woche hat Julia erzählt, dass sie eine Kupplungsreagenz namens NHS-Ester nutzt. Naja, ist ja auch egal wie das Ding heißt. Auf jeden Fall ist diese Kupplungsreagenz dafür da, dass zwei Moleküle an einer bestimmten Stelle verknüpft, also verkuppelt werden. Julia bastelt sich so ihr gewünschtes Molekül zusammen. Ist das nicht cool? Mit den erzeugten Produkten macht sie dann Zelltests, um die Cytotoxizität zu testen.
Ich finde die Vorstellung davon, wie sie Moleküle wie ein Puzzle zusammensetzt ziemlich cool. Vor allem unter dem Aspekt, dass später damit vielleicht Krebszellen getötet werden können.
Ich hoffe, du findest die kleinen Einblicke in unsere Laborarbeit spannend. Du kannst hier über mein Thema mit pflanzlichen Proteinen nachlesen und hier hast du einen kleinen Einblick in die Flavonoide von Marie.
Beste Grüße
Deine Jacky