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„Auf dem Weg nach ganz oben“

Jessica Lenz

‚,Aus Neugier auf das Fremde‘’

Ein spannendes Leben, ein wahrer Entdecker.

Vom verstaubten Schreibtisch bis zur Digitalen Ausstellung

 

Kurth Mothes wurde 1954 zum XXII. Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften, der Leopoldina in Halle an der Saale gewählt. Er dachte wohl nicht, dass sich einmal Menschen mit seinem Leben und dem, was davon heute noch erhalten ist beschäftigen würden. Oder, dass sich Archivar*innen noch im Jahr 2020 den Kopf über seine Urlaubsbilder zerbrechen würden. Der am 3.11.1900 geborene Prof. Dr. Mothes, Naturwissenschaftler, Apotheker, Botaniker und Dozent an der Universität Halle-Wittenberg irrte sich wohl in diesem Punkt. Er war allerdings nicht bloß ein international angesehener Akademiker und  Namensgeber für die am Weinberg-Campus gelegene Kurt-Mothes-Straße. Er war auch auch ein Weltenbummler, der es liebte, neue Orte, Kulturen und die Natur zu entdecken, dazu ein überaus talentierter Fotograf mit einem besonderes Auge für Details, Momente und Zeitgeist.

 

Lange waren viele seiner Fotografien in Vergessenheit geraten, verstaubten wortwörtlich unbemerkt in einem Keller. Erst als 2009 der Keller der Präsidentenvilla der Leopoldina ausgeräumt und dessen Inhalt entsorgt werden sollte, fingen einige in einem Schreibtisch versteckte Holzkästen und Schachteln das Interesse der Archivar*innen der Leopoldina. In den Kästen: Dia- und Glasnegative. Nach den ersten Untersuchung 2013 wurde deutlich, dass es sich zum um Privatbilder von Kurth Mothes aus der Zeit von 1918 - 1940 handelt. So begann der Prozess der Aufarbeitung und Zuordnung der rund 2500 Bilder, der bis heute noch andauert.

 

Die Archivar*innen der Nationalen Akademie der Wissenschaften sind nach der jahrelangen Recherche und Bearbeitung der gefundenen Bilder der Meinung, dass dieser gefundene Schatz zu schade ist, nur in einem Regal zu stehen. Zu schade, in einem Jahrzehnte altem Schreibtisch vergessen zu werden. Deshalb wurde unter dem Motto ,,Aus Neugier auf das Fremde’’ eine Ausstellung ins Leben gerufen, die 2020 eröffnet werden sollte.

Da die Ausstellung Corona-bedingt auf 2021 verschoben werden musste, bietet die Leopoldina als Vorgeschmack digitale Einblicke in die beeindruckende Sammlung. Die Bilder zeigen Landschaften, Menschen oder das ganz normale Leben quer durch Europa. Mothes und seine Frau waren fleißige Reisende, zunächst im Rahmen einer Jugendbewegung und später als Paar, die von Norwegen bis zum Mittelmeer, bis hin nach Osteuropa kaum Länder unbesucht ließen.

Zusätzlich erfährt man einiges über die Arbeit der Archivar*innen, die gar nicht so verstaubt, dagegen aber anspruchsvoller und spannender ist, als man denken mag und über das bewegte Leben des Kurth Mothes.

 

Beim Betrachten und Nachdenken über die Bilder spürt man sie; Kurth Mothes ,,Liebe zur Natur und Neugier auf das Fremde’’(Hilda Eilts, Ehefrau von Mothes, auf die Frage nach dem Grund für die vielen Reisen), die ihn sein ganzes Leben bis zu seinem Tod 1983 begleiten sollte.

 

Auch Ich Reise gerne und freue mich auf die Ausstellung nächstes Jahr !
Wo wollt Ihr nach der Pandemie hinreisen ?
Ich habe diese Frage in einem meiner letzten Posts beantwortet.

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