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„Wenn alles schläft und einer spricht...“

Christoph Aumann

Coaching - Das kann dir das Studium in der Pandemie erleichtern

Wie Tagebuch führen und die Anpassungsfähigkeit zusammenhängen, zeigen Forschende der Uni Halle in ihrer neuen Studie.

Heute gibt es hier mal einen Gastbeitrag von meiner lieben Kollegin Sabrina:

 

Hi, ich bin Sabrina und studiere an der Uni Halle Interkulturelle Europa- und Amerikastudien und Psychologie. Heute habe ich einen kleinen Einblick in die Forschung unserer Universität mitgebracht, die auch während (und besonders durch) die Corona-Pandemie viele interessante Themen behandelt.

Christian Hoßbach, Miriam Bachmann und Kristiana Roth promovieren am Lehrstuhl für Personalwirtschaft und Business Governance der Uni Halle und führten zusammen eine kleine Studie durch, in der Coaching als Unterstützungsansatz für Studierende untersucht wurde. Das Coaching sollte vor allem einen Einfluss auf das kreative Selbstvertrauen und die Anpassungsfähigkeit der Teilnehmer*innen haben.

Durchführung

Die 60 Teilnehmer*innen kamen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen wurden Anfang 2021 darum gebeten, drei Wochen lang ein Tagebuch zu führen. Die Studierenden sollten über folgende Fragen reflektieren: Was hast du gemacht? Wie lange hast du studiert? Mit wem hast du interagiert und wie hast du dich dabei gefühlt? Die Antworten wurden über eine App gesammelt.

Die Interventionsgruppe erhielt ab der zweiten Woche ein virtuelles Coaching und von Beginn an auch zusätzliche Fragen:

  • Was hat dir an diesem Tag Freude breitet?
  • Was für Herausforderungen gab es? In welchen Aktivitäten bist du aufgegangen?
  • Was hat dir Energie gegeben?

Ziel war es, dass Studierende aus ihren eigenen Reflexionen und mithilfe von Kreativitätstechniken lernen ihren Studienalltag vielfältiger zu gestalten. U.a. wurde die Methode der Odyssee-Journey verwendet, wo zusätzliche Fragen gestellt wurden wie:

  • „Wie siehst du dich zum Beispiel in fünf Jahren, wenn es keine zeitlichen oder finanziellen Beschränkungen gäbe?“ oder
  • „Wie würdest du dein Leben umgestalten, um sich mehr der Art von Tätigkeiten aus deinem Tagebuch zu widmen, in denen du besonders aufgegangen bist?“

Diese sollten den Studierenden, ihre persönlichen Prioritäten und Stärken zu identifizieren und sich nicht nur auf ein Ziel zu fokussieren. Das soll die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit im Fall von Planänderungen steigern.

Die Kontrollgruppe erhielt kein Coaching und beantwortete nur die ersten drei Fragen.

Ergebnis

Die wichtigsten Erkenntnisse sind:

  • Während die Teilnehmer*innen der Interventionsgruppe mehr positive Erlebnisse hatten, je länger sie am Tag studierten, hatte dies bei der Kontrollgruppe eine entgegengesetzte Wirkung.
  • Die gecoachte Gruppe zeigte eine positive Veränderung in der Selbstführung (Fähigkeit, die eigene Entwicklung unabhängig von äußeren Einflüssen zu gestalten), Resilienz (Widerstandsfähigkeit) und des kreativen Selbstbewusstseins (auch aus herausfordernden Situationen etwas Positives mitzunehmen).

Die kompletten Ergebnisse inklusive qualitativer Auswertung werden im Januar 2022 der Fachwelt präsentiert.

Was nehmen die Forschenden aus der Studie mit?

Hoßbach sagt: „Mit den Ergebnissen kann man auch über die Pandemie hinaus arbeiten“. Ein erster Schritt wird mit dem Kurs „Design your Life“ für Studierende der Wirtschaftswissenschaften gemacht, der bereits im Sommersemester 2022 an der Uni Halle angeboten werden wird.

 

Ich bin gespannt, welche Unterstützungsangebote für Studierende anhand dieser Studie noch entwickelt und in Zukunft vielleicht auch an der Uni Halle vermehrt bereitgestellt werden.

Bis nächstes Mal!

Sabrina

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